Verzögerungen beim Hausbau


Das kennen wir ja hier in Deutschland von verschiedenen Bauprojekten auch, dass die geplante Fertigstellung sich hinzieht.

So auch auf OMETEPE. Nach der Aktion „Jahresendspurt“ konnten wir im Januar unserem Projektpartner in Nicaragua die Zusage geben, zwei Häuser für bedürftige Familien zu finanzieren.

Mein Ziel war es, während meines Aufenthaltes möglichst schon die Fertigstellung eines Hauses zu dokumentieren. Aber wie es so geht… Erst mal kam unsere Überweisung mit den Geldern erst Anfang Februar bei der APPOA an. Dann wurde mir die Familie vorgestellt, die für den Bau eines Hauses in Frage kam, die Frau, die das Haus erhalten sollte, musste aber erst das Eigentum an dem Grundstück von ihrer Mutter übertragen bekommen. Als dann die Urkunde vorlag, galt es die Baumaterialien zu beschaffen. Beim Holz für den Dachstuhl ergab sich die Gelegenheit, das Holz eines Baumes zu benutzen, der gefällt werden sollte. Dafür war allerdings eine Genehmigung erforderlich. So ist die Baustelle zwar eingerichtet, aber die Fertigstellung verzögert sich noch.

Die gute Nachricht lautet jedoch, mit Hilfe ihrer Spenden können die beiden Familien, die ich im Folgenden beschreibe, ihre Lebensumstände stark verbessern.

Maria Jose (zweite von links) lebt mit ihrer behinderten Tochter im Moment im Haus ihrer Mutter zusammen mit 5 weiteren Geschwistern und deren Kindern. Insgesamt sind es 15 Personen. Feste Arbeit hat keiner von ihnen. Sie hat keinen Rückzugsort für sich und die Tochter und der Rest der Familie lässt sie spüren, dass sie und die Tochter mit ihren Bedürfnissen für die anderen zu einer Last werden. Mit einem eigenen Zimmer für sich und ihre Tochter und der Möglichkeit das zweite Zimmer der Familie zur Verfügung zu stellen, können Mutter und Kind ihre Lebensumstände dauerhaft verbessern.

Die zweite Familie habe ich durch die Vermittlung von REMO einer Organisation, die ein Frauenhaus nahe Santo Domingo betreibt, kennen gelernt. Gewalt in den Familien ist gerade auch in der momentanen wirtschaftlichen Lage im Land und der CORONA Pandemie Thema im Land. Hier der Brief mit dem REMO unserem Projektpartner die Familie vorstellt.

Sehr geehrter Dona Xochilt,
wir grüßen Sie herzlich und wünschen Ihnen Erfolg bei Ihren zahlreichen Aktivitäten.
Im Namen unserer Frauenorganisation bedanken wir uns für die Möglichkeit, die sich für Frau Adelia Potoy zusammen mit ihrer jungen Tochter Ana Francis Alvarez Potoy und ihrer drei Kinder im Alter von 4 Jahren, 2 Jahren, und 5 Monaten ergeben könnten.
Diese Familie lebt seit vier Jahren in verschiedenen Siedlungen, da sie nicht über ein eigenes Dach verfügen. Die letzten zwei Jahre nutzen sie das Zentrum Espiral als Zufluchtsort.
Doña Adelia hat eine sehr extreme Geschichte von Gewalt in ihrem Leben. Im Jahr 2013, als REMO sie und eine andere ihrer Töchter, die jetzt 20 Jahre alt ist, kennenlernte und begleitete, haben die beiden einen Lehrer einer Grundschule wegen schwerer Vergewaltigung angeklagt. Jahre früher verließ Doña Adelia das familiäre Haus um der Mißhandlung durch ihren Ehemann, die sie jahrelang erduldete und die zu diesem Zeitpunkt sich verschlimmerte, zu entgehen.
Doña Adelia schloss sich zu jenem Zeitpunkt REMO an und wurde bei vielen anderen Frauen, die ähnliche Situationen wie sie durchlebten, eine Begleiterin und Verteidigerin ihrer Rechte.

Wir von REMO sind dankbar für die Gelegenheit, die sich für Doña Adelia, Ana Francis und ihrer Kinder als mögliche Begünstigte für ein eigenes Dach auf ihrem Grundstück in der Gemeinde Pull bietet. Dieses Grundstück hat Doña Adelia vor einigen Jahren väterlicherseits geerbt und bietet ihr und ihrer Familie nun die Möglichkeit, eventuell ein menschenwürdiges eigenes Dach zu bekommen, ohne Angst haben zu müssen, erneut Opfer von Gewalt zu werden.
Während all dieser Jahre haben Doña Adelia y Ana Francis Fähigkeiten in der organischen Landwirtschaft erworben, die ihre Überlebensfähigkeit begünstigt. Das Leben auf dem eigenen Grundstück würde auch dazu beitragen, ein Leben mit eigener Ernährung aufzubauen.
Wir fügen eine Beglaubigung der Gemeindeverwaltung bei, die die Gültigkeit des Grundstücks auf den Namen Adelias bestätigt. Für REMO wäre es ideal, wenn in dem Haus, das dort gebaut werden soll, die Mutter und die Tochter unterkommen sollen, zum Schutz vor allem der drei Kinder, die so dringend Sciherheit und Stabilität für ihre Entwicklung brauchen.
Sehr dankbar für die Möglichkeit dieser Hilfe für Doña Adelia y Francis, verabschieden wir uns, mit Dank an die Personen, die diese Mittel gespendet haben und die alles organisieren, um diese gute Tat für Ometepe zu ermöglichen.
Hochachtungsvoll

Die Ziegelsteine sind schon da

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